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20180409-MUELLTONNEN

Abfall reduzieren in der Außer-Haus-Verpflegung

Berlin. (bve) Weltweit gehen geschätzt rund ein Drittel der Lebensmittelproduktion auf dem Weg vom Acker zum Teller verloren. Dies hat erhebliche ökonomische, ökologische und soziale Auswirkungen. Um die Lebensmittelabfälle nachhaltig zu reduzieren, gibt es in Deutschland insbesondere für den Außer-Haus-Markt viele Initiativen die die Probleme erfassen und praxistaugliche Lösungen für einen verantwortlichen Ressourcenverbrauch in der Lebensmittelproduktion aufzeigen.

Um die Menge an weggeworfenen Lebensmitteln im deutschen Außer-Haus-Markt zu reduzieren, engagieren sich die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) und mittlerweile über 100 Unternehmen aus dem gesamten Großverbraucher-Bereich im Verein United Against Waste. Dieser wurde vor nunmehr fünf Jahren mit dem Ziel gegründet, praxistaugliche Lösungen zu entwickeln die aufzeigen, dass die Reduzierung von Lebensmittelabfall speziell im deutschen Außer-Haus-Markt machbar ist.

In der kürzlich veröffentlichten Zwischenbilanz «Ein Drittel landet in der Tonne», hat der Verein umfangreiche Messergebnisse, Informationen und Hintergründe zu relevanten Gesetzgebungen und Herausforderungen in der Branche, Praxisberichte sowie konkrete Lösungsansätze zur Abfallvermeidung zusammengetragen.

Am 19. März 2018 fand in Berlin die Abschlusskonferenz des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsprojektes REFOWAS (REduce FOod WASte) – Wege zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen statt.

Schulverpflegung könnte deutlich besser planen

Im REFOWAS Projekt wurden seit Juni 2015 die Gründe für die Entstehung von Lebensmittelabfällen entlang der gesamten Wertschöpfungskette untersucht, Mengen bilanziert und Umweltwirkungen sowie ökonomische Aspekte analysiert. Neben der Untersuchung von Handlungsoptionen in den Bereichen Obst- und Gemüseerzeugung sowie in Bäckereien, wurde im Rahmen des Projektes auch eine Fallstudie zu den Möglichkeiten der Vermeidung von Lebensmittelabfällen in der Schulverpflegung erarbeitet (PDF-Download vom BVE-Server). Hierbei kam unter anderem heraus, dass alleine in Schulküchen pro Jahr etwa 45 Millionen Kilogramm Lebensmittelabfälle anfallen, die einen Verlust von über 90 Millionen Euro darstellen.

Die Gründe für Lebensmittelverluste in der Schulverpflegung sind vielfältig und reichen von zu große Portionen, falschen Mengenplanungen, Abweichungen bei den erwartetet Essensteilnehmern oder zu hohen Anforderungen an die Speiseplanung, bis hin zu nicht kindgerechten Menüs oder schlicht und einfach der Tatsache, dass das Essen den Schülern nicht geschmeckt hat (Foto: pixabay.com).

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