Mittwoch, 1. Mai 2024
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DLG: ehrt 24 Spitzenbetriebe der Back- und Fleischwarenbranche

Frankfurt / Main. (dlg) Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat die jeweils zwölf besten Unternehmen der deutschen Back- und Fleischwarenbranche mit den Bundesehrenpreisen der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) ausgezeichnet. Die Siegerehrung der Spitzenbetriebe fand im Berliner Opernpalais Unter den Linden statt. In feierlichem Rahmen überreichte der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Gerd Müller gemeinsam mit dem DLG-Präsidenten Carl-Albrecht Bartmer die Medaillen und Urkunden. Der Bundesehrenpreis ist die höchste Auszeichnung, die Unternehmen der deutschen Back- und Fleischwarenbranche erreichen können. Die Preisträger haben bei den letztjährigen Qualitätsprüfungen des DLG-Testzentrums Lebensmittel die besten Gesamtergebnisse in vergleichbaren Betriebsgrößen erzielt. Die Preisverleihung war zugleich Treffpunkt führender Repräsentanten der Branchen, die die Gelegenheit zum fachlichen Meinungsaustausch nutzten.

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Anerkannte Qualitätsführer

Die Preisträger gehören nach den Worten des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Müller und des DLG-Präsidenten Bartmer zur Elite ihrer Branchen. Beide lobten die hohe Leistungsbereitschaft der Preisträger, womit sie zugleich eine Vorbildfunktion für die Betriebe in der Ernährungswirtschaft einnehmen würden. Wie DLG-Präsident Bartmer in seiner Begrüßung betonte, stelle der Bundesehrenpreis die objektive Bestätigung für eine herausragende Qualitätsleistung dar. Die DLG-Tests gelten als höchster europäischer Prüfstandard bei Lebensmitteln, und: «Die Bundesehrenpreisträger verstehen es vorbildlich, Qualität mit Geschmack und Genuss zu verknüpfen». Ein besonderes Lob gab es vom DLG-Präsidenten auch dafür, dass sie in ihrer Qualitätsorientierung auf die Nachhaltigkeit Wert legen: «»Denn Zukunft bedeutet Nachhaltigkeit», zeigte sich Bartmer überzeugt. Die Verknüpfung von Produktqualität, Prozessqualität, Rückverfolgbarkeit, Kennzeichnung, Dokumentation und Risikomanagement müssen seiner Meinung nach noch stärker in den Vordergrund rücken. Die Umsetzung einer nachhaltigen Wirtschaftsweise verbessere das wirtschaftliche Ergebnis eines Unternehmens, schone die Umwelt und motiviere Menschen. «Ohne nachhaltiges Wirtschaften wird es für ein Unternehmen in Zukunft schwerer, zu den Besten der Besten zu gehören», betonte der DLG-Präsident.

Bundesehrenpreisträger 2008 Backwaren

Die folgenden zwölf besten Unternehmen der deutschen Backwarenbranche erhielten in Berlin den Bundesehrenpreis der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG):

  • Gruppe 1: 1 bis 15 Vollarbeitskräfte in der Produktion Anzahl Ehrenpreise
    • Bäcker Thonke GmbH; 49186 Bad Iburg-Sentrup (1 x)
    • Bäckerei Reis, Inhaber Hans Majeron; 81479 München (7 x)
    • Karl-Otto Werz Naturkornmühle GmbH u. Co. KG; 89522 Heidenheim-Mergelstetten (9 x)

  • Gruppe 2: 16 bis 99 Vollarbeitskräfte in der Produktion
    • Ebner GmbH; 93053 Regensburg (8 x)
    • Brüder Oebel GmbH Konditorei; 51103 Köln-Höhenberg (15 x)
    • Martin Wimmer Privat-Bäckerei; 80939 München (10 x)

  • Gruppe 3: 100 bis 299 Vollarbeitskräfte in der Produktion
    • Biebelhausener Mühle GmbH u. Co. KG; 54441 Ayl-Biebelhausen (7 x)
    • Harry-Brot GmbH, Betrieb Hannover; 30453 Hannover (23 x)
    • Harry-Brot GmbH, Betrieb Schenefeld; 22869 Schenefeld (12 x)

  • Gruppe 4: 300 und mehr Vollarbeitskräfte in der Produktion
    • Harry-Brot GmbH, Betrieb Ratingen; 40880 Ratingen (18 x)
    • Kronenbrot KG Franz Mainz; 52146 Würselen (23 x)
    • Müller-Brot GmbH; 85375 Neufahrn (4 x)

Staatssekretär Dr. Müller: Herkunft stärker kommunizieren

Die Herkunft der Lebensmittel werde für die Gesellschaft an Bedeutung zunehmen, davon ist der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Gerd Müller überzeugt. Durch die Aspekte Klimaschutz sowie Transport- und Treibstoffkosten werde für die Verbraucher dieser Faktor noch stärker ins Bewusstsein rücken. Dr. Müller ermutigte die Elite der deutschen Back- und Fleischwarenwirtschaft, gerade auch aus dem Handwerk, die Herkunft aus der Region stärker zu kommunizieren. «Nutzen sie diesen Vorteil ebenso wie unsere hohen Herstellungs- und Hygienestandards». Deutsche Lebensmittel würden weltweit höchste Wertschätzung für Qualität und Vielfalt genießen, so seine Erfahrungen bei den vielen Auslandsbesuchen.

Generationenübergang zukunftsfähig gestalten

Dr. Müller ging in seinem Grußwort auch auf die aktuellen Diskussionen um die Lebensmittelpreise, die von vielen Erzeugern beklagten zu geringen Erlöse sowie auf das Thema Erbschaftssteuer ein. Die Gesellschaft werde sich angesichts der Knappheiten auf den Märkten der Bedeutung hochwertiger Lebensmittel immer stärker bewusst. Zugleich plädierte er für «Qualitätsprodukte zu vernünftigen Preisen».

Für die Zukunftsfähigkeit der mittelständischen Betriebe wie auch für das Ernährungshandwerk erhalte der Generationenübergang und damit die Erbschaftssteuer Gewicht. «Wir wollen die Rahmenbedingungen für die Betriebe hier besser gestalten», betonte Dr. Müller. Er forderte die Unternehmensleiter auf, dieses Thema aktiv mit der Politik und den Abgeordneten zu diskutieren und ihre Anregungen hierzu einzubringen.

Verantwortung für bessere Verbraucherinformationen übernehmen

Eine ausgewogene und gesunde Ernährung der Verbraucher bezeichnete Dr. Müller als ein hohes Ziel für Politik und Gesellschaft. Der Erleichterung der Lebensmittelauswahl soll der Ende Mai vom Bundesverbraucherministerium vorgestellte Leitfaden dienen. Dieser vermittle «klare und verständliche Informationen über den Nährwert der Lebensmittel», sagte der Parlamentarische Staatssekretär. Er appellierte an Handwerk und Wirtschaft, Verantwortung für eine bessere Verbraucherinformation zu übernehmen. «Nutzen Sie den Leitfaden und versehen Sie möglichst viele Lebensmittel mit den zusätzlichen Nährwertinformationen».

Stärkung des kulinarischen Genuss-Standorts Deutschland

Zum Abschluss der Preisverleihung dankte im Namen aller Preisträger Lothar Mainz, geschäftsführender Gesellschafter von Kronenbrot in Würselen, für die Ehrung. «Es gibt nichts, was man nicht noch besser machen könnte». Dieses Motto des legendären Henry Ford bezeichnete Lothar Mainz als gemeinsame Handlungsmaxime der Preisträger. Die Bundesehrenpreise als Signal für beste Qualität und höchste Maßstäbe bei der Produktentwicklung stärke den kulinarischen Genuss-Standort Deutschland und werde zum Exportschlager. Das Zeichen «Made in Germany» genieße im Ausland sehr hohe Reputation. «Diesen Ruf gilt es zu pflegen und weiterzutragen», sagte Mainz. Zugleich appellierte er an die Regierung, auch in Zukunft für die richten Rahmenbedingungen bei der Erzeugung von Lebensmitteln zu sorgen. «Wir benötigen erstklassige Bio- und konventionelle Rohstoffe in ausreichender Menge». Für ihn seien gute Rohstoffe zu wertvoll, als dass sie für die Energiegewinnung eingesetzt werden, fügte er an.