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20220915-FEI-EWERT

FEI: überreicht Friedrich-Meuser-Forschungspreis 2022

Bonn. (fei) Für seine herausragende Dissertation, die sich durch wissenschaftliche Exzellenz, Innovationspotential und hohe wirtschaftliche Anwendungsrelevanz hervorhebt, wurde Dr. Jacob Ewert mit dem Friedrich-Meuser-Forschungspreis 2022 des Forschungskreises der Ernährungsindustrie (FEI) ausgezeichnet. Im Rahmen der FEI-Jahrestagung überreichte der FEI-Vorsitzende Dr. Götz Kröner dem Nachwuchswissenschaftler in Bonn die Auszeichnung.

Der Preis, der mit einem Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro dotiert ist, ist nach Prof. Dr. Dr. Friedrich Meuser benannt, dem langjährigen früheren Leiter des Wissenschaftlichen Beirats des FEI, der bei der Übergabe der Auszeichnung zugegen war und dem Preisträger herzlich gratulierte.

Ewerts Dissertation ist im Rahmen des über den FEI geförderten Projekts der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) AiF 18192 N entstanden, in der er sich in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Lutz Fischer am Institut für Lebensmittelwissenschaft und Biotechnologie der Universität Hohenheim intensiv mit der kontinuierlichen Herstellung von technofunktionellen Milchprotein-Hydrolysaten und deren Einsatz beschäftigt hat.

Denn die Technofunktionalität von Inhaltsstoffen ist ein wesentlicher Qualitätsfaktor für Lebensmittel: So bieten Milchprotein-Hydrolysate verbesserte Schaum- und Emulgiereigenschaften in Schlagsahne, Dessertprodukten oder Eiscreme. Diese Hydrolysate werden bisher nur im Batch-Verfahren hergestellt, das mit Nachteilen wie einer fehlenden Enzymrückgewinnung oder unerwünschten Variationen in der Endproduktzusammensetzung verbunden ist. Eine Alternative, um diese Nachteile zu überwinden, bieten kontinuierliche Prozesse, bei denen die Peptidasen immobilisiert und/oder als freie Enzyme in Enzym-Membran-Bioreaktoren (EMBR) eingesetzt werden.

Hier setzte die Arbeit von Ewert an: Ziel seiner Dissertation war die kontinuierliche Produktion von Milchprotein-Hydrolysaten mit einer definierten Zusammensetzung, neuen technofunktionellen Eigenschaften und ohne negative Sensorik. Auf Grundlage seiner Forschungsergebnisse eröffnen sich neue und effizientere Produktions- und Applikationsmöglichkeiten für Milchprotein-Hydrolysate in der gesamten Lebensmittelindustrie. Die von ihm untersuchten kontinuierlichen Prozesse bieten eine verbesserte Enzymausnutzung, höhere Ausbeuten und geringere Kosten im Vergleich zu Batch-Verfahren: So konnte die Raum-Zeit-Ausbeute um 155 Prozent, die Enzymproduktivität sogar um 695 Prozent gesteigert werden. Die Implementierung des entwickelten Hydrolyse-Prozesses ist ohne größere technische Investitionen möglich und damit auch für kleinere Unternehmen niederschwellig realisierbar. Die erzeugten Hydrolysate können als Clean-Label-Zutat in einer Vielzahl von Lebensmitteln eingesetzt werden (Foto: FEI).

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