Freitag, 26. April 2024
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Getreideprodukte: Die Marktsituation in der Schweiz

Vaduz / LI. (lv) Die Schweiz hat Hochwasser erlebt, Australien Dürre. Aber das Ergebnis ist das gleiche: Die Preise für Agrargüter steigen. Die Weltmarktpreise für Weizen haben sich innerhalb eines Jahres annähernd verdoppelt. In den Schweizer Supermärkten ist dieser Preisanstieg auf den Weltmärkten noch nicht sichtbar. Im Gegenteil: Seit zwei Jahren sinken die Lebensmittelpreise auf breiter Front. Die beiden Großverteiler Migros und Coop haben damit auf den Markteintritt des deutschen Billiganbieters Aldi reagiert. Doch diese «Aldi-Welle» niedrigerer Lebensmittelpreise dürfte bald auslaufen, ist sich die alpenländische Presse sicher. So fehlten in der Schweiz in diesem Jahr 20 bis 30 Prozent des Brotgetreides. Für die Migros heiße das, dass sie auf Importe zurückgreifen müsse. Normalerweise werde für Brot nur Schweizer Mehl aus integrierter Produktion verwendet, sagt Migros-Sprecher Urs Peter Naef gegenüber dem «Liechtensteiner Vaterland». In diesem Jahr werde das heimische Getreide dafür nicht reichen. Für diese Importe aber müssten die gestiegenen Weltmarktpreise gezahlt werden. Beim heimischen Getreide gehen die Verbände davon aus, dass die Bauern «an der Preiserholung teilhaben» werden. Diese höhere Rechnung würden als erste die Müller zu zahlen haben. Denn der Weizenpreis macht vier Fünftel des Mehlpreises aus. «Wir müssen diese höheren Kosten eins zu eins an unsere Kunden weitergeben», sagt Walter Hotz, Produktionsleiter der Meyerhans Hotz AG. Die Migros als Großkunde von Meyerhans Hotz beobachtet den Markt. «Das wird auf uns zukommen», sagt Sprecher Naef. In 2007 sei wahrscheinlich noch nicht mit Preissteigerungen zu rechnen. «Doch wenn die Rohstoffpreise weiter in diesem Maß steigen, dann werden wir nächstes Jahr die Preise anpassen müssen».

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