Mittwoch, 1. Mai 2024
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Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch sinkt auf neuen Tiefstwert

Bonn. (ble) Der langfristige Trend zu einem geringeren Fleischverzehr in Deutschland setzt sich auch 2023 fort. Auf Basis der neuen Berechnungen sank nach vorläufigen Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch im Jahr 2023 um 430 Gramm auf nunmehr 51,6 Kilogramm. Das berichtet die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) in Bonn.

Den größten prozentualen Rückgang verzeichnen Rind- und Kalbfleisch: Der Pro-Kopf-Verzehr sank um fast fünf Prozent auf 8,9 Kilogramm pro Person. Auch der Anteil von Schweinefleisch war 2023 rückläufig. Hier reduzierte sich die verzehrte Menge um fast 600 Gramm auf 27,5 Kilo pro Person. Ein Viertel der verzehrten Fleischmenge ist Geflügelfleisch, besonders Hühnerfleisch. Für Geflügel ergab sich 2023 ein Zuwachs von rund 900 Gramm pro Person. Damit lag der Pro-Kopf-Verzehr von Geflügelfleisch 2023 bei 13,1 Kilo.

(Grafik: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung – BLE 2024)20240406-BLE-FLEISCH

Ein Grund für den sinkenden Fleischverzehr liegt in den verändernden Ernährungsweisen. Auch ein wachsendes Bewusstsein dafür, welche Auswirkungen ein hoher Fleischkonsum auf Gesundheit, Klima und Umwelt haben, dürfte eine Rolle spielen. Der insgesamt abnehmende Verzehr von Fleisch wird von einem Importrückgang von Fleisch, Fleischwaren und Konserven aus Schweinen, Rindern und Kälbern begleitet. Besonders bei Schweinefleisch sinken die Importe stetig (zuletzt auf rund 0,96 Millionen Tonnen in 2023), während der Export darüber liegt (mehr als 2,22 Millionen Tonnen in 2023).

Fleischerzeugung: Mehr Geflügel, Rind und Kalb – weniger Schwein

Die Nettoerzeugung von Schweinefleisch, also des Fleisches der im Inland geschlachteten Tiere, ging 2023 auf 4,2 Millionen Tonnen Schlachtgewicht (-6,8 Prozent) zurück. Dagegen stieg die Nettoerzeugung bei Geflügelfleisch auf 1,52 Millionen Tonnen Schlachtgewicht (+1,4 Prozent), die von Rind- und Kalbfleisch lag bei einer Million Tonnen (+0,5 Prozent). Der Selbstversorgungsgrad lag bei 120 Prozent (2022: 125 Prozent).

Neue Berechnungsmethode – Daten erst ab 2010 vergleichbar: Das in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) in Bonn. angesiedelte BZL hat die Methodik zur Berechnung der Versorgungsbilanz Fleisch auf Grundlage neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Warenströmen sowie aktueller Faktoren zur Umrechnung des Fleischverbrauchs in den Fleischverzehr angepasst. Zur besseren Vergleichbarkeit im Zeitverlauf wurde die Versorgung mit Fleisch bis 2010 rückwirkend nachberechnet. Nur diese Daten sind miteinander vergleichbar.