Montag, 29. April 2024
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Statistik: Der Euro ist besser als die D-Mark

Wiesbaden. (destatis) Seit der Währungsumstellung 2002 stiegen die Verbraucherpreise bis November 2011 im Schnitt um 1,6 Prozent per Anno. Im Jahrzehnt davor lag die Preisänderung im Schnitt bei etwa plus 2,2 Prozent pro Jahr. Das teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich der Euro-Bargeldeinführung vor zehn Jahren am 01. Januar 2002 mit. Allerdings waren Anfang der 1990er Jahre im Zuge der deutschen Vereinigung besonders starke Preisanstiege zu beobachten. In den letzten sechs D-Mark-Jahren (1996 bis 2001) lag die Jahresteuerung bei 1,4 Prozent im Schnitt. Betrachtet über die gesamte D-Mark-Ära von 1948 bis 2001 war die durchschnittliche jährliche Inflation mit plus 2,6 Prozent höher als bislang in der Euro-Bargeldzeit. Bestimmend für die Preissteigerungen – seit Einführung des Euro – waren die starken Preisanstiege an den Weltmärkten für Rohstoffe, die in Deutschland vor allem zu hohen Energiepreisen geführt haben. Die Preise für Heizöl und Kraftstoffe lagen im November 2011 um 85 Prozent Prozent über dem Niveau unmittelbar vor Einführung des Euro. Die Strompreise stiegen im gleichen Zeitraum um rund 66 Prozent. Eine stabilisierende Preiswirkung ging in der Euro-Bargeldzeit bisher vor allem von den Mieten aus, die einen hohen Anteil an den Konsumausgaben der Haushalte haben. Während Anfang der 1990er Jahre noch Wohnungsknappheit im früheren Bundesgebiet und Subventionsabbau in den neuen Ländern für steigende Mieten sorgten, entspannte sich der Mietmarkt zum Ende des Jahrzehnts. Seit der Euro-Einführung stiegen die Nettokaltmieten einschließlich Wohnungsnebenkosten (ohne Haushaltsenergie) insgesamt um nur zwölf Prozent.

Info: Diese Ergebnisse beruhen auf den laufenden Preismessungen der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder in Deutschland. Für die Messung der Preisentwicklung notieren bundesweit rund 600 Preis-Erheber die Preise von häufig gekauften Gütern in repräsentativ ausgewählten Geschäften. Monatlich werden über 300.000 Einzelpreise erfasst.

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