Hamburg. (ngg / dge) Es sei fünf Minuten nach Zwölf. Das Gastgewerbe müsse endlich die Ausbildungsqualität verbessern und an seinem Image arbeiten. Mehr als 11.000 Ausbildungsplätze seien unbesetzt: jeder dritte Platz für Restaurantfachkräfte und fast jeder fünfte für Köche. Gleichzeitig breche fast die Hälfte der jungen Leute seine Ausbildung zum Koch ab; fast 40 Prozent bei den Hotelfachkräften. «Das Gastgewerbe hat es selbst in der Hand, diese dramatische Entwicklung zu beenden oder weiter Fachkräfte zu vertreiben», sagt Burkhard Siebert, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft NGG, angesichts des Ausbildungsreports 2014 der DGB-Jugend. Bei den Top 25 der am häufigsten gewählten Ausbildungsberufe belege das Gastgewerbe seit Jahren die letzten Plätze. Bei der fachlichen Qualität der Ausbildung bilde die Branche das Schlusslicht. 64 Prozent der Auszubildenden leisten regelmäßig Überstunden, für die bis zu 36 Prozent keinerlei Ausgleich erhalte, weder in Freizeit noch Geld. Andererseits werde ein großer Anteil der Ausbildungszeit für ausbildungsfremde Tätigkeiten genutzt. «Diese miesen Bedingungen sind eine Ursache für viele unbesetzte Ausbildungsplätze sowie die extrem hohe Abbrecherquote im Gastgewerbe». Angesichts schöner und spannender Berufe sei dies zu bedauern. Siebert: «Wer Auszubildende als Billig-Arbeitskräfte verschleißt, schaufelt sich auf Dauer sein eigenes Grab».
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