Berlin. (bve) Beschaffungsvolumen, Gesamtverkaufsfläche, Anzahl der Standorte sowie die hohe Präsenz in allen Vertriebsschienen und ein breites Angebot von Hersteller- und Handelsmarken in allen Preissegmenten haben zu einer Dominanz der vier führenden Lebensmittel- Einzelhändler in Deutschland geführt. Die damit verbundenen Strukturvorteile können bei Verhandlungen genutzt werden und sich zu Lasten der Hersteller auswirken. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse der «Sektoruntersuchung Lebensmittel- Einzelhandel», die in dieser Woche vom Bundeskartellamt veröffentlicht wurde. «Im Hinblick auf fehlende alternative Absatzmöglichkeiten im Inland stellt die bestehende Handelskonzentration für die Branche eine schwierige Herausforderung dar. Grenzwertige Zugeständnisse werden nur bei einer diese Situation berücksichtigenden gesteigerten Sensibilität und Verantwortungsbewusstsein zu vermeiden sein», sagt Wolfgang Ingold Vorsitzender der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE). Aus Sicht der Ernährungsindustrie bedarf es unter anderem einer wirksamen Missbrauchskontrolle. Diese sollte vorzugsweise durch eine freiwillige Selbstverpflichtung der Wirtschaft herbeigeführt werden. Voraussetzung ist jedoch, dass deren Instrumente praktikabel sind und von der Branche angenommen werden.
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