Bonn. (bund) Das Bundeskartellamt hat seinen Abschlussbericht zu der im Juli eingeleiteten Sektoruntersuchung «duale Systeme» veröffentlicht. Der Bericht analysiert die Auswirkungen der Wettbewerbsöffnung auf dem Markt der Rücknahme und Verwertung von Verpackungen, die beim privaten Endverbraucher anfallen. Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts: «Noch vor acht Jahren gab es mit der DSD nur ein duales System. Dieses Monopol wurde durch zahlreiche kartellbehördliche Maßnahmen nach und nach in einen Wettbewerbsmarkt überführt. Die Konkurrenz zwischen mittlerweile neun Anbietern in Deutschland hat zu erheblichen Kosteneinsparungen und Qualitätsverbesserungen beim Recycling geführt. Durch den Wettbewerb sind die jährlichen Gesamtkosten von ehemals rund zwei Milliarden Euro auf heute unter eine Milliarde Euro pro Jahr gesunken. Dies entspricht einer Ersparnis von 50 Euro pro Jahr für eine vierköpfige Familie. Die Kosten der haushaltsnahen Verpackungssammlung und des anschließenden Recyclings werden über die Produktpreise letztlich vom Verbraucher getragen». Neuen Bestrebungen, Entsorgungsleistungen von den dualen Systemen auf eine «zentrale Stelle» oder die Kommunen zu übertragen, erteilt Mundt eine klare Absage: «Eine erneute Monopolisierung der Vergabe dieser Leistungen würde nichts anderes bedeuten als eine Rückkehr zu früheren DSD-Zeiten unter einem neuen Etikett. Die Folge wären höhere Entsorgungskosten und ein Verlust an Innovationen». Die unternehmerischen Interessen der Kommunen sollten nicht über die Belange der Bürger gestellt werden (Volltext).
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