Berlin. (eb) Einen offiziellen Beschluss gibt es noch nicht. Den können Bund und Länder erst während ihrer Beratungen am 20. Dezember fällen. Doch es sieht so aus (und hat sich mittlerweile bestätigt), als würde der Teil-Lockdown, der am 26. November ausgehandelt wurde, bis zum 10. Januar 2021 in vollem Umfang aufrecht erhalten, wie ursprünglich gedacht bis zum Jahreswechsel 2020/2021.
Nach erneuten Beratungen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten der Länder am Mittwoch dieser Woche ist dies der Stand der Dinge. Einmal mehr drängt sich der Eindruck des »Durchwurschtelns« auf, der eine gewisse Konsequenz vermissen lässt. Andererseits müsste man blind sein, wollte man auf den RKI-Grafiken nicht das Süd-Nord-Gefälle erkennen, das regional angepasste Handlungsweisen erlaubt. Nicht zuletzt balancieren Bundeskanzlerin und Ministerpräsidenten zwischen den Empfehlungen der Epidemiologie einerseits und einem wirtschaftlichen Minimalkonsens andererseits.
Bei allem Verständnis für das »Wurschteln«: Die Zeiten, in denen Bund und Länder – einerseits – als Vollversicherer für krisenanfällige Branchen auftreten, andererseits aber die nötige Konsequenz und Einheit bei der Umsetzung vermissen lassen, dürften bald vorbei sein. Unternehmen und Betriebe, Institute und Institutionen hatten neun Monate Zeit und haben hoffentlich realisiert, dass uns die Pandemie noch lange beschäftigt. Bis Deutschland einmal durchgeimpft ist, können Jahre vergehen. Die optimistischste Schätzung geht von 18 Monaten aus. Allerdings lässt sich dieser (fahrlässige) Optimismus umgehend kassieren, betrachtet man die Impfbereitschaft nach Regionen. Erstaunlich ist, dass die Impfbereitschaft dort am niedrigsten ist, wo die Inzidenzwerte am höchsten sind und die Menschen am meisten leiden.
Kurzum: Unternehmen waren und sind immer dann am besten beraten, berücksichtigen sie bei der Entwicklung von Plänen auch die für sie ungünstigste Prognose. Tun Sie das.
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