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20190115-TEGUT

Tegut Gruppe: Bio-Umsatzanteil steigt auf 28 Prozent

Fulda. (tgg) Die Tegut Gruppe, ein Unternehmen der Genossenschaft Migros Zürich und Pionier für Bio-Produkte, hat im Geschäftsjahr 2019 mehr Kundenbesuche verzeichnet als im Vorjahr. Auch der durchschnittliche Kundenbon konnte im Wert erhöht werden. Der Netto-Umsatz der Tegut Gruppe ist um 3,3 Prozent auf 1,069 Milliarden Euro gestiegen (2018: 1,035 Milliarden Euro). Die Flächenproduktivität wurde 2019 um 2,4 Prozent gesteigert. Gewachsen ist weiterhin der Anteil von Bio-Lebensmitteln und -produkten am Gesamtumsatz, und zwar von 26 Prozent (2018) auf 28,0 Prozent. Mehr verkauft wurden bei Tegut auch Lebensmittel aus regionalem Anbau.

«Wir sind mit unserer Strategie, den Verbrauchern gute Lebensmittel mit Fokus auf Frische, Bio und Regionalität anzubieten, nach wie vor auf dem richtigen Weg», fasst Tegut Geschäftsführer Thomas Gutberlet die Zahlen zusammen. «Die erneute Umsatzsteigerung zeigt, dass uns die Kunden bei der konsequenten Weiterentwicklung unserer Nachhaltigkeitsstrategie voll unterstützen und uns ihr Vertrauen schenken. Das freut uns sehr!»

Nachdem Tegut bereits 2018 als erster Händler in Deutschland den verpackungsfreien Einkauf an seinen Bedientheken eingeführt hat, hat das Unternehmen im vergangenen Jahr in seinen Märkten weitere wegweisende Schritte in Richtung Nachhaltigkeit gemacht, die von den Kunden sehr gut angenommen wurden.

Kurs Nachhaltigkeit

So haben die Hackfleischprodukte der Tegut Eigenmarken «Tegut Bio» und «Tegut LandPrimus» in der Selbstbedienungstheke seit einiger Zeit anstelle einer Plastikschale eine neue Kartonverpackung, die lediglich mit einer dünnen Plastikfolie ausgekleidet ist, was den Kunststoffanteil um 75 Prozent reduziert. Durch das Trennen von Karton und Folie können die einzelnen Wertstoffe der Verpackung separat recycelt werden. Für Tegut ist das ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum selbsterklärten Ziel der 100 Prozent kunststofffreien Verpackung der Zukunft.

Darüber hinaus hat das Fuldaer Unternehmen in einigen Märkten mit dem sogenannten «Unverpackt-Regal» ein System für unverpackte Bio-Waren eingeführt: Insgesamt 144 Lebensmittel von Reis, über Cerealien, bis hin zu Hülsenfrüchten werden lose angeboten. Kunden können hierfür ihre eigenen Gefäße von zu Hause mitbringen oder kompostierbare Papiertüten vor Ort nutzen, um sich selbst die gewünschten Mengen abzufüllen, und anschließend ganz bequem an der Kasse nach Gewicht bezahlen.

Tegut Chef Gutberlet kündigt an, mit diesem Konzept für einen ressourcenschonenden und nachhaltigen Einsatz von Verpackungen, sowie dem Verzicht auf überflüssige Verpackungen, auch im kommenden Jahr nachhaltige Akzente und neue Impulse im Handel setzen zu wollen.

Gute Umsatzentwicklung auch bei Backstationen mit Herzberger Bio-Backwaren

Zufrieden ist Gutberlet auch mit der Entwicklung der Herzberger Bio-Bäckerei, die 2017 wieder in die Tegut Gruppe integriert wurde. Diese hat im vergangenen Jahr ein Umsatzplus von 13 Prozent erwirtschaftet. Neue Produktlinien, wie das Toastbrot, kämen bei den Kunden sehr gut an, bestätigt Gutberlet. Die Bio-Bäckerei Herzberger ist eine weitere Besonderheit im Unternehmen: Tegut lässt hier einen Großteil seiner Bio-Backwaren am Standort Fulda herstellen: zu 100 Prozent mit hochwertigem Bio-Mehl in Naturland- und Demeter-Qualität und Wasser aus eigener Quelle. Brote, Brötchen und Backwaren werden tagesfrisch  mit einer speziellen Frischbrot-Logistik in die Tegut Märkte geliefert. Von Herzberger beziehen auch Großkunden wie z.B. Bio-Fachmärkte Bio-Backwaren. Für 2020 hat der hessische Lebensmitteleinzelhändler bei der Herzberger Bio-Bäckerei neue Investitionen in Millionenhöhe geplan

Expansion geht weiter: München als neue Tegut Region

Auch der Aus- und Umbau des Filialnetzes schreitet weiter voran: Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden sieben Märkte neu eröffnet: in Dillenburg, Fürth, Heidelberg (2x), Stuttgart, Schwäbisch-Gmünd und Frankfurt/Main. Weitere sieben Filialen wurden einer kompletten Revitalisierung unterzogen und konnten nach umfangreichen Renovierungsarbeiten im neuen Glanz wiedereröffnet werden.

Die Anzahl der Tegut Märkte lag zum Ende des Jahres 2019 bei 275. Für 2020 kündigt Tegut Chef Gutberlet eine Fortsetzung des eingeschlagenen Expansionskurses an: «Auch in diesem Jahr wollen wir weiter wachsen und neue Filialen eröffnen. Dabei richten wir unser Augenmerk wie bisher auf die südlichen Bundesländer.» Geplant sind bislang insgesamt zehn Neueröffnungen.

Eine der spannendsten Aufgaben stellt dabei die Neueröffnung des Supermarktes in der Münchener Innenstadt dar: Voraussichtlich im Spätsommer betritt der hessische Lebensmitteleinzelhändler hier Neuland und eröffnet den ersten Tegut Markt in der bayerischen Landeshauptstadt. Darüber hinaus kommen unter anderem in Aschaffenburg, Erbach, Mainz, Schwäbisch-Gmünd, Erlangen und Offenbach neue Supermärkte hinzu. Weitere Nahversorger entstehen derzeit in Erlangen und Schwarzach. Auch in Stuttgart-Zuffenhausen öffnet im Laufe des Jahres ein weiterer Nahversorger, womit es in der badenwürttembergischen Landeshauptstadt dann ein halbes Dutzend Märkte geben wird.

Dass Tegut insgesamt auf einem guten Weg ist, zeigen auch die zahlreichen Auszeichnungen, die das Unternehmen im vergangenen Jahr erhalten hat: Dazu gehört unter anderem ein hervorragendes Ergebnis beim Kundenmonitor 2019 der ServiceBarometer AG München, das dem Unternehmen Bestnoten in Sachen Bio und Nachhaltigkeit bei den Kunden beschert. Ein Ritterschlag für das Unternehmen war die Auszeichnung «Fünf Sterne vom Stern», die das Magazin im Oktober an die Hessen verliehen hat. Hierfür hat der Stern bundesweit Unternehmen befragt, wie sie sich auf die Zukunft vorbereiten: Was tun sie für ihre Mitarbeiter? Wie sieht es im Bereich Demografie-Management aus? Mit fünf Sternen hat Tegut hier die bestmögliche Bewertung bekommen.

Angespornt von so viel Rückenwind wird Geschäftsführer Gutberlet nicht müde, wenn es darum geht, Haltung zu zeigen. So hat er im September die Stellungnahme der #EntrepreneursForFuture der «Fridays for future»-Initiative unterzeichnet und sich damit hinter die Forderungen des Pariser Klimaschutzabkommens gestellt (Foto: Tegut Gruppe).

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