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Valora Holding 2017: Ebit steigt um 9.3 Prozent

Muttenz / CH. (vh) Die eidgenössische Valora Holding, Mutterkonzern von Ditsch, Brezelkönig und BackWerk, bestätigt die in Aussicht gestellten Erwartungen und steigert den Ebit im Geschäftsjahr 2017 um +9.3 Prozent auf CHF 79.0 Millionen Die Ebit-Marge steigt um +0.4 Prozent-Punkte auf 3.8 Prozent. Die Bruttogewinnmarge verbessert sich um +0.5 Prozent-Punkte auf 42.0 Prozent und erreicht somit bereits vorzeitig das Mittelfristziel für 2018. Angepasst um Akquisitionskosten und Ebit-Beitrag von BackWerk liegt das Ergebnis am oberen Ende der kommunizierten Erwartungen, womit das Ebit-Margenziel von 4.0 Prozent ebenfalls schon 2017 erreicht wird.

Überblick

  • Erfreuliches Geschäftsergebnis 2017 bestätigt die kommunizierten Erwartungen, Mittelfristziele 2018 frühzeitig erreicht
  • Höherer Ebit von CHF 79.0 Millionen (+9.3 Prozent) bei einer auf 3.8 Prozent (+0.4 Prozent-Punkte) gestiegenen Ebit-Marge; höhere Bruttogewinnmarge von 42.0 Prozent (+0.5 Prozent-Punkte)
  • Übernahme von BackWerk stärkt internationale Marktposition und macht Valora zu einem der führenden vertikal integrierten Food-Service-Anbieter in Deutschland
  • Ausbau der Produktionskapazitäten in Deutschland und den USA fortgesetzt
  • Langfristige Finanzierungsstrategie in Umsetzung: erfolgreiche Kapitalerhöhung durchgeführt und Schuldscheindarlehen ausgegeben
  • Ebit von CHF 90 Millionen (+/- CHF 3 Millionen) für 2018 erwartet, Mittelfristziel von fünf Prozent Ebit-Marge und 45 Prozent Bruttogewinnmarge frühestens 2020
  • Vorschlag einer Dividende von CHF 12.50 aus Kapitalreserven für 2017

Der Aussenumsatz bleibt stabil bei CHF 2.6 Milliarden (-0.5 Prozent). Die Nettoumsatzerlöse der Gruppe liegen mit CHF 2’075.3 Millionen aufgrund der Dekonsolidierung von Naville Distribution per August 2016 leicht unter Vorjahresniveau (-0.9 Prozent; bereinigt um Naville Distribution +0.9 Prozent). Dabei gleicht das Wachstum in der Division Food Service (+10.5 Prozent) und bei Retail DE/LU (+7.0 Prozent) tiefere Umsätze bei Retail CH/AT (-3.4 Prozent) mehr als aus. Mittels Sortimentsoptimierungen, Prozessverbesserungen, Netzwerkbereinigungen und selektiver Expansion erzielt insbesondere Retail CH/AT aber weitere Profitabilitätssteigerungen; dem gegenüber bleibt die Profitabilität bei Retail DE/LU und in der Division Food Service temporär unter Druck.

Insgesamt münden diese Entwicklungen in einen Konzerngewinn von CHF 57.1 Millionen, der aufgrund nicht wiederkehrender positiver Effekte bei den latenten Steuern in 2016 unter Vorjahresniveau liegt (CHF 63.4 Millionen). Auf Stufe ROCE verbessert sich die Profitabilität um +0.3 Prozent-Punkte auf 8.6 Prozent und liegt deutlich über den Kapitalkosten. Auch der Free Cashflow verzeichnet ein Wachstum und steigt um +13.0 Prozent auf CHF 82.0 Millionen.

Michael Mueller, CEO von Valora, sagt: «Das Geschäftsjahr 2017 war ein Jahr mit einem erfreulichen Ergebnis, wichtigen Weichenstellungen für unser weiteres Wachstum mit den Akquisitionen von BackWerk und Pretzel Baron, den Investitionen in unsere Produktionskapazitäten sowie der Umsetzung unserer langfristigen Finanzierungsstrategie. All dies schafft eine ausgezeichnete Basis für unsere weitere Entwicklung mit einer Stärkung des Kerngeschäfts und für unsere internationale Expansion.»

Internationale Expansion schreitet voran – umsichtige Finanzierungsstrategie

Durch die Übernahme des aufstrebenden Laugengebäckproduzenten Pretzel Baron in den USA und den Austausch einer Produktionslinie bei der Brezelbäckerei Ditsch in Deutschland hat Valora im abgelaufenen Jahr die Grundlage für den Ausbau der Marktposition als ein weltweit führender Produzent von Laugengebäck gelegt. Für die nächsten Jahre sind aufgrund der starken Nachfrage weitere Kapazitätserweiterungen in Deutschland und den USA initiiert. Die Akquisition des Franchise-Unternehmens BackWerk, erstkonsolidiert per November 2017, macht Valora zu einem der führenden vertikal integrierten Food-Service-Anbieter in Deutschland und verstärkt mit dem Markteintritt in den Niederlanden die internationale Präsenz der Gruppe.

Im Rahmen der angekündigten Finanzierungsstrategie hat Valora zwei erste wichtige Schritte gemacht: Nach der erfolgreich abgeschlossenen Kapitalerhöhung im Umfang von CHF 166 Millionen konnte per Januar 2018 ein Schuldscheindarlehen über EUR 170 Millionen mit fünfjähriger Laufzeit am Kapitalmarkt platziert werden. Die generierten Mittel dienen unter anderem der Refinanzierung der Übernahme von BackWerk, der Finanzierung der geplanten Erweiterung der Produktionskapazitäten im Bereich Laugenbackwaren in Deutschland und den USA sowie der Refinanzierung der im Jahr 2018 fällig werdenden Kapitalmarktinstrumente. Mit dem Schuldscheindarlehen nutzt Valora die derzeit attraktiven Marktkonditionen wie auch das hohe Investoreninteresse und kann die im Jahr 2018 auslaufenden Kreditinstrumente zu deutlich besseren Konditionen refinanzieren.

Dank der Kapitalerhöhung verbessert sich die Eigenkapitalquote um 6.9 Prozent-Punkte auf 52.4 Prozent. Die Nettoverschuldung beträgt CHF 246.1 Millionen und die Verschuldungsquote liegt mit 1.7x Ebitda nahezu auf Vorjahresniveau (1.6x Ebitda). Zählt man den im Eigenkapital gebuchten Hybrid Bond, der im Oktober 2018 abgelöst wird, zur Nettoverschuldung, beläuft sich die Verschuldungsquote auf 2.5x Ebitda.

Kennzahlen der Valora Gruppe auf einen Blick

in Millionen CHF

2017

%

2016

%

 Veränderung

in lokaler Währung

Außenumsatz

2’561.6

123.4%

2’573.6

122.8%

-0.5%

-1.3%

Nettoumsatzerlöse

2’075.3

100.0%

2’095.0

100.0%

-0.9%

-1.6%

Bruttogewinn

872.2

42.0%

869.7

41.5%

+0.3%

-0.4%

– Betriebskosten, netto

-793.2

-38.2%

-797.4

-38.1%

-0.5%

-1.2%

Betriebsergebnis (Ebit)

79.0

3.8%

72.3

3.4%

+9.3%

+8.3%

Ebitda

133.7

6.4%

127.6

6.1%

+4.8%

+3.9%

Konzernergebnis

57.1

2.8%

63.4

3.0%

-9.9%

n.a.

.

Ausblick: Ziele 2018 und neue Mittelfristziele

Mit der laufenden Verstärkung des Management Teams stellt Valora sicher, dass die Gruppe die sich ihr bietenden Gelegenheiten in ihren Märkten in Zukunft noch besser nutzen kann. Diese sind geprägt von einem anhaltenden Trend in Richtung «foodvenience» (Sofortverzehr, Ausser-Haus-Konsum), steigenden Frequenzen an Hochfrequenzstandorten, individuelleren Angeboten und einer Verschmelzung von digitalen und physischen Angeboten. Herausfordernd bleiben jedoch der verstärkte Presserückgang in Deutschland, die historisch hohen Rohstoffpreise für Molkereiprodukte sowie der erhöhte Wettbewerbsdruck an Hochfrequenzlagen.

Für das Geschäftsjahr 2018 erwartet Valora ein Betriebsergebnis in der Höhe von CHF 90 Millionen (+/- CHF 3.0 Millionen). Nach der frühzeitigen Erreichung der Mittelfristziele 2018 strebt Valora bezüglich Ebit- und Bruttogewinnmarge neu mittelfristig fünf Prozent beziehungsweise 45 Prozent an. Beides ist frühestens für 2020 zu erwarten.

Dividenden-Vorschlag an die Generalversammlung

Der Verwaltungsrat schlägt den Aktionären an der ordentlichen Generalversammlung vom 13. April 2018 eine unveränderte Dividende von CHF 12.50 pro dividendenberechtigte Aktie vor. Die Ausschüttung der Dividende erfolgt voll umfänglich aus Kapitalreserven. Bei Annahme des Antrages wird die Dividende voraussichtlich am 19. April 2018 ausbezahlt (Foto: BackWerk).