Mülheim / Ruhr. (ots) «Wir betrauern den Tod unseres Unternehmensgründers. Ihm verdanken wir den Aufbau und die Fortentwicklung unserer Unternehmensgruppe», heißt es einleitend zur Mitteilung der Aldi Süd Gruppe zum Tod von Karl Albrecht (20. Februar 1920 bis 16. Juli 2014) wie folgt:
Karl Albrecht wuchs im Bergbau-geprägten Essener Norden auf. Dort betrieben seine Eltern ein Lebensmittelgeschäft, in dem er den Beruf des Einzelhandelskaufmanns erlernte. Seine Herkunft und das Wissen um die Kundenbedürfnisse prägten seine Handelsaktivitäten zeitlebens. Er war davon überzeugt, dass auch Kunden mit sehr begrenzten Einkommen die Möglichkeit haben sollten, gute Lebensmittel zu essen und zu trinken. Dies zu ermöglichen sah er als seine Lebensaufgabe an.
Nach Wegfall der kriegs- und besatzungsbedingten Beschränkungen erweiterten Karl Albrecht und sein im Jahre 2010 verstorbener Bruder Theo das elterliche Einzelgeschäft ab 1948 zu einem Filialbetrieb von mehr als dreihundert Läden, die zum großen Teil in Bedienung geführt wurden und sich über Nordrhein-Westfalen erstreckten.
Nach 1961 wurden die Bedienungsgeschäfte vollständig durch Aldi Läden ersetzt (Albrecht-Diskont). Diese boten in Selbstbedienung ein sehr begrenztes Sortiment an, das sich einfach handhaben und schnell verkaufen ließ. Die Kostenvorteile, die dieses Konzept gegenüber den Vollsortimentern aufwies, wurden in Form niedriger Preise an die Kunden weitergegeben. Vom ersten Tag an erzielten die Aldi Läden eine hohe Akzeptanz, die bis heute anhält. Aldi wurde rasch zum Inbegriff des Discounthandels in Deutschland und setzte Maßstäbe für eine ganze Vertriebsform.
Diese Geschäfte mit beschränktem Sortiment sowie guter Warenqualität zu niedrigen Preisen beeinflussten den Lebensmittelhandel wie kaum eine Innovation zuvor. Jahrzehntelang als Außenseiter angesehen, folgten die Brüder Albrecht unbeirrt ihren Prinzipien. Mit Aldi konnten sie eine kerngesunde Unternehmensgruppe aufbauen, die den Mitarbeitern sichere Arbeitsplätze, den Lieferanten verlässliche Abnahmestrukturen und den Kunden ein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis boten.
Seit den 60er Jahren expandierte die Gruppe auch international. Heute ist sie in vielen Ländern auf drei Kontinenten tätig und erzielt den größeren Umsatzanteil außerhalb Deutschlands.
Karl Albrecht blieb dem Unternehmen bis zu seinem 75. Lebensjahr in verantwortlicher Stellung verbunden, zog sich danach zurück und begleitete bis wenige Tage vor seinem Tod die Unternehmensgeschicke aufmerksam und wohlwollend.
Bereits im Jahre 1973 schuf Karl Albrecht die Voraussetzungen für eine unternehmerische Kontinuität über seinen Tod hinaus: Das Vermögen der Unternehmensgruppe Aldi Süd wird von zwei Stiftungen kontrolliert, die eine erfolgreiche Fortführung seines Lebenswerks gewährleisten. Durch eine stets ausreichende Ertragslage konnte die Unabhängigkeit bewahrt werden; wir sehen es als ein Vermächtnis an, dies auch zukünftig zu gewährleisten.
Karl Albrecht wollte keine öffentliche Aufmerksamkeit, lehnte die ihm angetragenen Ehrungen stets mit dem Hinweis auf die Verdienste aller Mitarbeiter ab und lebte zurückgezogen.
Er schuf eine Firmenkultur gegenseitigen Respekts. Er vertraute seinen Mitarbeitern und ihren Talenten und gab ihnen Gelegenheit, diese zu entfalten – zum Wohle nicht nur der Firma, sondern auch zur Zufriedenheit der Mitarbeiter. Er war ein gerechter und stets berechenbarer Unternehmer und ein Mann, der seine Überzeugung und seine christlichen Werte lebte.
«Karl Albrecht war Vorbild. Die Aldi Süd Gruppe ist stolz auf die von ihm geschaffene Kultur und wird sie fortführen. Wir verneigen uns vor ihm. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie», heißt es abschließend aus Mülheim an der Ruhr.
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