Mittwoch, 15. Mai 2024
Deutsch Englisch

BVE: gegen ökologische Flächenstilllegung

Berlin. (bve) Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) sorgt sich um eine Verteuerung des Rohstoffangebots. In diesen Tagen hat das EU-Parlament das interinstitutionelle Verhandlungsmandat zur EU-Agrarreform beschlossenen. Darin enthalten sind umfassende Maßnahmen zur Ökologisierung (Greening) der EU-Agrarpolitik sowie eine drei-prozentige Umwidmung der landwirtschaftlichen Fläche zu ökologischen Vorrangflächen. Ab Januar 2016 sollen diese dann auf fünf Prozent aufgestockt werden. Weiter besteht die Option, 2017 eine Erhöhung auf sieben Prozent ab 2018 erneut in allen EU-Gremien zu diskutieren. «Die Stilllegung landwirtschaftlicher Produktivfläche verfehlt angesichts der sensiblen Preisentwicklungen und der weltweit steigenden Nachfrage nach Lebensmitteln die Bedürfnisse des Markts. In der ohnehin angespannten Rohstoffsituation sind die Hersteller von Lebensmitteln auf eine verlässliche Versorgung zu bezahlbaren Preisen angewiesen», sagt BVE-Hauptgeschäftsführer Christoph Minhoff. «Wir unterstützen die Umweltschutzziele der Politik grundsätzlich. Diese dürfen aber das essentielle Bedürfnis nach Rohstoffen zur Lebensmittelherstellung nicht konterkarieren». Laut einer Untersuchung des Thünen-Instituts würde eine sieben-prozentige Flächenstilllegung in Deutschland zu einem Preisanstieg bei Getreide von bis zu fünf Prozent führen. Die BVE fordert eine klare Absage an Flächenstilllegungen und Rohstoffverknappung. Mit dem Verhandlungsmandat wird das EU-Parlament nun Mitte April in die Triloge mit der EU-Kommission und dem Rat eintreten. Ein Abschluss der Gespräche wird für Ende Juni 2013 erwartet.