Bonn. (bzfe) Während Ceylon-Zimt aus Sri Lanka kommt, wachsen in anderen Ländern Zimt-Bäume mit Rinde, die (fast) so schmeckt und duftet wie Zimt aus Sri Lanka. Der daraus gewonnene Cassia-Zimt kostet weniger und wird meist aus Südostasien und China importiert – in zunehmenden Mengen. Qualitätsunterschiede werden hauptsächlich durch den Cumarin-Anteil definiert. Mit Blick auf diesen Anteil sei Vorsicht geboten, berichtet das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE).
Zahlen des Statistischen Bundesamts belegen, dass sich die Einfuhr von gemahlenem Zimt und Zimtblüten mehr als verdoppelt hat: 2022 importierte Deutschland knapp 2.900 Tonnen gemahlenen Zimt und Zimtblüten, 2010 waren es rund 1.200 Tonnen. Insgesamt stieg die Importmenge von Zimt und Zimtblüten (gemahlen sowie ungemahlen) in den letzten zwölf Jahren von rund 3.628 auf 5.217 Tonnen.
Cassia-Zimt hat mehr Cumarin – höher dosiert ungesund
Knapp 67 Prozent des importierten Zimts stammten 2022 aus Vietnam (1.126 Tonnen), Indonesien (1.172 Tonnen) und China (1.081 Tonnen). Der dort angebaute Cassia-Zimt enthält mehr Cumarin, einen natürlichen Aromastoff der Pflanze. Der Gehalt gilt als ein wichtiges Qualitätskriterium bei Zimt. So angenehm würzig Cumarin ist, in höheren Dosen gilt er dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zufolge als gesundheitsgefährdend. Bei normalen Verzehrgewohnheiten besteht kein Gesundheitsrisiko. Dennoch sollten vor allem Kinder zimthaltige Produkte nicht dauerhaft in größerer Menge essen (maximal einen halben Teelöffel Zimt pro Tag, das entspricht 0,5 Gramm).
Qualitätsunterschied bei Stangenzimt erkennbar
Ceylon-Zimt hingegen enthält vergleichsweise wenig Cumarin. Sein Geschmack ist aromatischer und weniger scharf als Cassia-Zimt. Bei Stangenzimt ist der Qualitätsunterschied auch optisch erkennbar: Ceylon-Zimt besteht aus sechs bis zehn Lagen dünner Zimtrinde, die ineinander gesteckt, gerollt und getrocknet werden. Je dünner die Rindenstücke sind, desto feiner ist das Aroma der Stange. Die Cassia-Zimtstange besteht hingegen aus nur einer dickeren gerollten Rindenschicht. Daher ist Ceylon-Zimt deutlich teurer als Cassia-Zimt und in der Regel explizit als Ceylon-Zimt ausgewiesen (Foto: pixabay.com).
WEITERE THEMEN AUS DIESER RUBRIK FÜR SIE:
- Superfood Nutzhanf: anspruchslos, vielseitig, gesund
- Mehlreport 2024: Daten und Fakten kurz und knapp
- BZL: 2023|2024 vermahlten deutsche Mühlen mehr Getreide
- Lantmännen: kündigt fossilfreie Produktion für Finnland an
- MRI 2024: Heterogene Ernte stellt Mühlen vor Herausforderungen
- «MAGIC-KlimaBack»: forscht zu klimafreundlichem Backweizen
- Paulig-Gruppe: will Partnerschaft für mehr nachhaltigen Weizen vertiefen
- BMEL: Klimafolgen mindern die Erträge deutlich im Erntejahr 2024
- Eevia Oyi: erfolgreich mit bislang verkanntem Nebenstromprodukt
- Getreideernte 2024: DBV zieht ernüchternde Ertragsbilanz
- Nordzucker AG: weiht Modernisierungen in Örtofta ein
- »Regional roggt«: Planmäßige Ernte für Papperts Bäckerei
- DRV: Raiffeisenverband gibt sechste Ernteschätzung 2024 ab
- Apfelernte 2024 voraussichtlich 26% unter Zehnjahresschnitt
- VdF: prognostiziert durchschnittliche Streuobsternte 2024
- GoodMills Innovation: erweitert Anlagen am Standort Hamburg
- DRV: Raiffeisenverband gibt fünfte Ernteschätzung 2024 ab
- Nigeria: Flower Mills und Bühler eröffnen Zentrum für lokales Getreide
- Agrarprodukte: Tafeläpfel plus 36 Prozent gegenüber Mai 2023
- BMEL: Bundesrat lehnt Düngegesetz ab