Samstag, 27. Juli 2024
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Covid-19: macht kurzen Prozess mit Adelie Foods, oder?

Heathrow / UK. (eb) Vor dem Insolvenzgericht Großbritanniens haben die Adelie Foods Limited (CR-2020-002585), Adelie Holdco UK Limited (CR-2020-002588), Brambles Foods Group Limited (CR-2020-002589), Adelie Foods Group Limited (CR-2020-002587) und Adelie Foods Bidco Limited (CR-2020-002586) – zusammen «Adelie Foods» – am 26. Mai 2020 Insolvenz angemeldet. Zu den vorläufigen Insolvenzverwaltern bestimmte das Gericht Robert James Harding und Richard Michael Hawes, beide von Deloitte LLP in London.

Adelie Foods ist eines der führenden «Food to Go»-Unternehmen im Vereinigten Königreich. Die Gruppe beliefert(e) ein breites Spektrum an Kunden im Einzelhandel, in Coffeeshops, in der Reisegastronomie und Gemeinschaftsverpflegung mit einer Reihe von hochwertigen, innovativen gekühlten Lebensmitteln. 2015 zählte Adelie rund 2.800 Beschäftigte an sechs Produktions- und acht Vertriebsstandorten im ganzen Land. Neben einem hochwertigen Portfolio an Eigenmarken besitzt Adelie die größte britische Sandwichmarke «URBAN eat», die nach Angaben von H.I.G. Capital LLC 2015 landesweit in über 6’000 Verkaufsstellen erhältlich war.

Eine Prüfung dieser Details auf Aktualität ist derzeit nicht möglich. Adelie’s Website ist nicht (mehr) verfügbar. Anderen Quellen zufolge ist Adelie in den letzten Jahren geschrumpft und zählt heute drei Produktions- und fünf Vertriebsstandorte. Zum Zeitpunkt der Insolvenzanmeldung beschäftigte die Gruppe rund 2’200 Personen. Einerseits wird die Covid-19-Pandemie großen Einfluss auf die dramatischen Entwicklungen bei Adelie Foods haben. Andererseits läuft es schon seit längerem nicht mehr ganz «rund» und hat die Gruppe im Geschäftsjahr 2018 einen Verlust von 54 Millionen Britische Pfund vor Steuern erwirtschaftet.

Die letzten Informationen besagen, dass Adelie Foods über keine Reserven verfügte und angesichts der Covid-19-Beschränkungen im Vereinigten Königreich auch niemanden fand, der finanziell für das Unternehmen hätte einstehen wollen. Die knapp 2’200 Beschäftigten sind nun freigestellt, nachdem die Deloitte-Verwalter Harding und Hawes keinen Käufer für das Unternehmen finden konnten. Alle Geschäftsbereiche sind eingestellt. Von der Anmeldung der Insolvenz bis zur Entscheidung, die Gruppe zu liquidieren, ist eine Woche vergangen.