Zur Jahrespressekonferenz 2015 hatten die Repräsentanten des Verbands Deutscher Großbäckereien nach Gütersloh eingeladen (von links): Hauptgeschäftsführer Armin Juncker, Präsidentin Prof. Dr. Ulrike Detmers, Geschäftsführer Alexander Meyer-Kretschmer (Bild: Foto session).
Gütersloh. (vdg / eb) Großstädter kennen das: Während des Abendbrots kommt der Tag auf den Tisch und wird besprochen mit der Familie, mit Freunden oder/und Bekannten. Reflexion bei einem warmen oder kalten Mahl, zu dem fast immer auch Brot gehört. Dass dies ein Trend ist und Abendbrot als «demokratische Mahlzeit schlechthin» wieder in die Haushalte zurückkehrt, dass erfuhren die geneigten Zuhörer während der Jahrespressekonferenz 2015 des Verbands Deutscher Großbäckereien in Gütersloh. Abendbrotforscher der Universität Gießen hätten das herausgefunden.
Doch man muss gar nicht Großstädter oder Kosmopolit sein, um sich am gemeinsamen Abendbrot zu erfreuen. Wir erinnern uns an zahlreiche Veranstaltungen in den letzten Jahren, egal ob für Groß- oder Kleinbäcker, aufgerüstet mit eindrucksvollen Zahlenwerken, eindringlichen Marketing-Appellen und der immer gleichen Umsatzdelle in der statistischen Kurve, ging es um die Empfehlungen für das Abendgeschäft. Man könnte fast meinen, dass sich Deutschlands Haushalte, ob groß- oder kleinstädtisch geprägt, das Abendbrot nie so recht haben nehmen lassen.
Wie auch immer: Prof. Dr. Ulrike Detmers, Präsidentin des Verbands Deutscher Großbäckereien, freute sich in Gütersloh, dass die im Verband organisierten Liefer- und Filialbäckereien es immer wieder schaffen, ein attraktives Sortiment anzubieten, das für jeden Geschmack etwas Passendes bereithält. Neben ausgewählten Ergebnissen der Marktforschung standen einige Strukturdaten im Fokus der Betrachtung – wie folgt:
Strukturdaten der backenden Branchen
Das Statistische Bundesamt beziffert in der Umsatzsteuerstatistik «Herstellung von Backwaren» den Branchenumsatz für das Jahr 2013 mit 19,2 Milliarden Euro. Die Umsatzsteuerstatistik von 2013 des Statistischen Bundesamts bringt bei einer Einteilung der Unternehmen in Größenklassen unterteilt nach Umsätzen und Marktanteilen folgendes Bild zum Vorschein:
Größenklasse | 2011 | 2012 | 2013 | ||||||
Unternehmen | Umsatz | MA | Unternehmen | Umsatz | MA | Unternehmen | Umsatz | MA | |
bis 1,0 Mio. EUR | 11.938 | 3.445 | 20 | 11.114 | 3.298 | 18 | 10.724 | 3.206 | 17 |
1,0 bis 50,0 Mio. EUR | 2.119 | 8.744 | 51 | 2.259 | 9.550 | 52 | 2.277 | 9.814 | 51 |
über 50,0 Mio. EUR | 34 | 5.207 | 30 | 38 | 5.745 | 31 | 40 | 6.191 | 32 |
Summe | 14.091 | 17.396 | 100 | 13.411 | 18.594 | 100 | 13.041 | 19.211 | 100 |
Die 2.317 Unternehmen (2.277 + 40 Unternehmen) mit einem Umsatz von mehr als einer Million Euro haben einen Marktanteil von 83 Prozent (51 + 32 Prozent), die restlichen 17 Prozent entfallen auf 10.724 Unternehmen. Die 40 Unternehmen mit einem Umsatz von über 50 Millionen Euro haben einen Marktanteil von 32 Prozent. Hersteller von Backwaren sind überwiegend Mittelständler und Familienunternehmen.
Die Nachfrage nach Brot im LEH wächst weiter
Vergleicht man die Einkaufsstätten 2014 mit dem Vorjahr, so zeigt sich, dass in einem gesunkenen Gesamtmarkt Vollsortimenter (plus sechs Prozent) und SB-Warenhäuser (plus fünf Prozent) ihre Anteile deutlich erhöhen konnten, während die Discounter um rund zwei Prozent zurückgingen. Die deutlichsten Rückgänge verzeichneten Vorkassen mit minus zwölf Prozent sowie die traditionellen Bäcker mit minus sieben Prozent. Der Anteil von Bake Off im Lebensmittel- Einzelhandel wächst kontinuierlich von knapp 52 Prozent 2013 auf mehr als 57 Prozent, während die SB-Ware entsprechend zurückging (Bild: Foto session).