Thüringen. (eb) Mit einem offenen Brief wendet sich der DGB Kreisverband Weimar / Weimarer Land an die Mitarbeitenden des Werks Weimar der Wiener Feinbäckerei Heberer GmbH mit Sitz in Mühlheim am Main. Darin geht es um die geplante Schließung der Produktion in Thüringen sowie das Angebot der Geschäftsleitung, die rund 70 Mitarbeitenden in der gut 250 Kilometer entfernten Zentrale übernehmen zu können. Der DGB-Kreisverband solidarisiert sich mit den Arbeitnehmenden in Weimar und gibt seiner großen Bestürzung Ausdruck.
Der geplante deutliche Stellenabbau in Weimar treffe den Wirtschaftsstandort und sei für die betroffenen Arbeitnehmenden hart. Das Angebot der Geschäftsführung in fünfter Generation, nach dem die rund 70 Mitarbeitenden an den mehr als 250 Kilometer entfernten Produktionsstandort Mühlheim wechseln können/sollen, findet der DGB Kreisverband nicht in Ordnung.
Ein möglicher Weg zur Sicherung der Arbeitsplätze wäre aus Sicht des DGB Kreisverbands Weimar / Weimarer Land die Ausweitung der Kurzarbeit auf 24 Monate. Die Bundesregierung habe dazu den Weg frei gemacht. Vermutlich ohne Kenntnis interner Strukturen und Notwendigkeiten wünscht sich der DGB Kreisverband, «dass zukunftsfeste Vorschläge auf den Tisch gelegt werden, anstatt einfach eine Produktionsstätte zu schließen.»
Der offene Brief schließt mit warmen Worten, für die der DGB Kreisverband keine Verantwortung übernehmen muss. Jedenfalls will er mit an der Seite der Gewerkschaft NGG kämpfen und erwartet eine klare Haltung und Unterstützung der Thüringer Landesregierung und der Stadt Weimar.
Den Kampf, den der DGB Kreisverband gerne kämpfen möchte, wird es allerdings kaum geben. Wie der Verband selbst schreibt, arbeiten «bei Heberer Weimar … hochmotivierte Fachkräfte, die in der Region dringend gebraucht werden. Sie dürfen der Region nicht verloren gehen.» Sie werden der Region auch kaum verloren gehen und schnell eine adäquate Beschäftigung finden – da sind wir ziemlich sicher.
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