Bonn. (aid) Durch den modernen Zuchtfortschritt geraten altbekannte Weizenarten leicht in Vergessenheit, obwohl sie einen Fundus an vielen erwünschten Eigenschaften bieten. «Schlipfs Handbuch der Landwirtschaft» von 1920 zeige noch Arten wie etwa den Gemeinen Winterbartweizen, Kolbenweizen, Glasweizen, Roten englischen Weizen, das Weiße Einkorn und den Emmer, berichtet der aid infodienst. Um sie der Nachwelt und damit für die Forschung zu erhalten, gibt es seit einiger Zeit Naturschutzprojekte, die sich mit so genanntem «On-Farm-Management» um eben diese Sorten kümmern. Seit den neunziger Jahren untersucht zum Beispiel die Landesanstalt für Großschutzgebiete im brandenburgischen Eberswalde die Rückführung historischer Zuchtsorten unter den Bedingungen intensiver moderner Agrarproduktionssysteme. Deren Einpassung in bestehende Agrarstrukturen erfolgt dabei besonders in Kooperation mit Naturschutzinteressen. So genannte On-Farm-Experimente liefern dazu praxisorientierte Entscheidungshilfen für Landwirte. Das Versuchsmaterial alter Getreidearten, die in Brandenburg wieder angebaut werden, stammt aus Genbanken. Die Erträge der alten Sorten sind sehr unterschiedlich. Außerdem gilt es Abnehmer-Nischen zu erschließen, wie zum Beispiel interessierte Getreidehändler, Mühlen oder Bäcker.
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