Berlin. (dti) Der Absatz tiefgekühlter Produkte ist in Deutschland in 2019 um 1,7 Prozent gewachsen und setzte damit die positive Entwicklung der letzten Jahre weiter fort. Die jährliche Absatzstatistik des Deutschen Tiefkühlinstituts (dti) weist eine Gesamtabsatzmenge von 3,833 Millionen Tonnen (3,769 Millionen Tonnen in 2018) aus. Der mit Tiefkühlkost erzielte Umsatz erhöhte sich um 4,1 Prozent auf 15,36 Milliarden Euro (14,75 Milliarden Euro in 2018).
Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch stieg im Vergleich zum Vorjahr um 600 Gramm je Bundesbürger auf 46,9 Kilogramm. Der Verbrauch tiefgekühlter Lebensmittel pro Haushalt nahm im Vergleich zum Vorjahr um 800 Gramm zu auf durchschnittlich 94,2 Kilogramm (93,4 Kilo in 2018).
Hoch im Kurs dank hervorragender Qualität und innovativem Sortiment
Der Aufwärtstrend im TK-Markt geht auf die Vielfalt und Qualität der Lösungen zurück, die die Produkte für komplexe Ernährungsbedürfnisse in privaten Haushalten und in der Gastronomie bieten. Ob im Single-Haushalt, in der Familie oder beim Profi-Verwender in der Gastronomie, TK-Produkte zeichnen sich durch ihre positiven Eigenschaften wie Frische, Geschmack, einfache Zubereitung, lange Haltbarkeit und Nachhaltigkeit aus.
Im Lebensmittelhandel (LEH) einschließlich Heimdienste (HD) stieg der TK-Absatz 2019 um knapp einen Prozentpunkt (0,9 Prozent). Die vom dti ermittelte Absatzmenge erreichte 1,860 Millionen Tonnen (2018: 1,844 Millionen Tonnen). Der Umsatz im Lebensmittelhandel inklusive Heimdienste legte um 3,9 Prozent zu auf 8,29 Milliarden Euro (2018: 7,98 Milliarden Euro).
Regionalität, Nachhaltigkeit und Bio sind dabei für viele Kunden wichtige Kaufkriterien. Auch Start-ups sorgten in einigen Bereichen für frischen Wind und verstärkten den Wettbewerb. Gleichzeitig sorgten Innovationen und eine attraktivere Einkaufsatmosphäre für eine erfolgreiche Ansprache bestehender und neuer Kundengruppen zum Beispiel mit vegetarisch-veganen Fleischalternativen oder plastikreduzierte Verpackungen.
Profiverwender schätzen Frische auf Vorrat und Convenience
Tiefkühlkost entwickelte sich im Außer-Haus-Markt (AHM) auch 2019 wieder sehr positiv: Der Absatz bei den Profiverwendern legte um 2,5 Prozent auf 1,972 Millionen Tonnen (2018: 1,925 Millionen Tonnen) zu. Der AHM-Umsatz erreichte einen Wert von 7,07 Milliarden Euro und erhöhte sich damit um 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2018: 6,77 Milliarden Euro).
Erfolgreiche Gastronomiekonzepte in der Schnellgastronomie, aber auch im Bereich der Bediengastronomie erzeugten Zuwächse zum Beispiel durch den anhaltenden Burger-Boom. Erneut zulegen konnte auch das Frühstück außer Haus.
Mehr Nachfrage, der Wunsch nach höherer Qualität und Vielfalt stellt die gastronomischen Betriebe vor große betriebswirtschaftliche und personelle Herausforderungen. TK-Produkte bieten hier richtig zubereitet und auf dem Teller kreativ inszeniert eine hervorragende Unterstützung. Sie sorgen für gleichbleibend hohe Qualität und Gelingsicherheit. Frische und Natürlichkeit der Produkte, ihre flexible Einsatzfähigkeit und Portionierbarkeit unterstützen die gastronomischen Betriebe bei ihrer kulinarischen Leistung.
TK-Marktausblick 2020
Die Nachfrage nach Tiefkühlkost im Lebensmittelhandel hat ab der 11. KW stark angezogen, teilweise auch im zweistelligen Bereich, je nach Warengruppe. Die ersten Analysen zeigen, dass die Menschen öfter eingekauft haben und zugleich die Ausgaben pro Haushalt in der Corona-Krise erhöhten. Das dti geht davon aus, dass die aktuellen Zuwächse im LEH nur temporär zweistellig bleiben. Die Verbraucher versorgen sich mit Tiefkühlkost einerseits zum sofortigen Verzehr, aber auch zur Bevorratung. Viele Menschen haben sich seit Ende Februar stärker mit TK-Lebensmitteln versorgt. Anders als bei lang haltbaren Lebensmitteln des Trockensortiments sind die TK-Lagerkapazitäten in den Haushalten aber begrenzt. Wenn diese belegt sind, muss die Ware erst wieder verbraucht werden, bevor nachgekauft werden kann.
Fakt ist, dass mit dem zunehmenden Erliegen des öffentlichen Lebens die Menschen mehr Lebensmittel zu Hause konsumieren müssen, unter anderem wegen der Schulkinder, die nun zu Hause sind und der im Homeoffice arbeitenden Bürokräfte. Der deutliche Anstieg der Nachfrage nach Tiefkühlprodukten bei den TK-Heimdiensten, die von einer Verdoppelung ihrer Online-Bestellungen und vielen Neukunden berichten, ist ebenfalls ein deutlicher Hinweis darauf. Ein Treiber für die Nachfrage bei den Heimdiensten sind auch Kunden, die aktuell den Gang in den Supermarkt scheuen.
Hingegen ist der Konsum außer Haus drastisch eingebrochen. Das trifft auch die TK-Hersteller hart, die für die Gastronomie produzieren. Ob sich der Absatz auf Jahressicht davon noch erholen wird, bleibt abzuwarten. Im Moment ist eher von einem spürbaren Rückgang des TK-Absatzes 2020 im AHM auszugehen.
Die nachfolgende Absatzstatistik 2019 des Deutschen Tiefkühlinstituts steht auch als PDF-Download zur Verfügung (Grafik: tiefkuehkost.de – Foto: pixabay.com).
20200408-DTI.WEITERE THEMEN AUS DIESER RUBRIK FÜR SIE:
- Dallmeyers Backhus: erkundet neue Wege in der Schön Klinik Neustadt
- Seidel Qualitätsbackwaren: saniert sich in Eigenverwaltung
- Pizza Hut: stellt aktualisiertes Restaurant-Konzept vor
- Was einen modernen Backmittler heute auszeichnet
- BackWerk: mit Bestellterminal und variierendem Konzept
- Costa Coffee: testet 24-Stunden-Betrieb in Leicester
- Stendaler Landbäckerei: Die nächste Generation übernimmt
- Europastry S.A. legt im Q3-2024 um 14,5 Prozent zu
- Dr. Oetker auf dem Weg zur klimaneutralen Produktion
- Krispy Kreme: Licht und Schatten in einer widersprüchlichen Zeit
- InterSpar: eröffnet neue Handwerksbäckerei
- AB Foods: baut Bäckereigeschäft hier und da aus
- Backstube Wünsche: baut ergänzendes Backzentrum in Erding
- Gruma: sieht erheblichen Spielraum für Wellness-Tortillas
- Grupo Bimbo: erzielt in Europa einen Rekordumsatz
- Luckin Coffee: Konzern bereitet Internationalisierung vor
- Bühler: Neues «Grain Innovation Center» öffnet die Türen
- Hessen: Wie Bauder und Schmitt für die Zukunft planen
- Kärnten: Baubescheid für Bäckerei Wienerroither
- Laugengebäck: Valora festigt globale Marktführerschaft