Samstag, 27. Juli 2024
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DBV: Deutschland von russischen Sanktionen kaum betroffen

Berlin. (dbv) Der Deutsche Bauernverband (DBV) weist darauf hin, dass Russland bereits seit dem Herbst/Winter 2013 Einfuhrsperren für Schweinefleisch aus der EU und für Käse aus Deutschland verhängt hatte. Begründet wurde dies von Russland jeweils mit Bedenken in der Lebensmittelsicherheit. Deutsche Exporte von Schweinefleisch nach Russland betrugen in der Zeit von Januar bis Mai 2013 noch 83.000 Tonnen und sind im gleichen Zeitraum 2014 auf 9.000 Tonnen drastisch gefallen. Bei Käse sind die deutschen Exporte nach Russland im genannten Vergleichszeitraum von 19.000 Tonnen auf 9.000 Tonnen gefallen. Nach DBV-Einschätzung werden die zusätzlichen negativen Auswirkungen der neuen Sanktionen auf die deutsche Landwirtschaft daher begrenzt ausfallen. Die Landwirtschaft in anderen EU-Ländern könnte deutlich stärker betroffen sein, zum Beispiel durch das Einfuhrverbot für Obst und Gemüse. Nach DBV-Informationen sind die Preise für Schweinefleisch in Russland seit der Verhängung des Importstopps für Schweinefleisch aus der EU im Februar 2014 deutlich gestiegen. Der russische Verbraucher zahle damit die Sanktionen der russischen Regierung zum erheblichen Teil, schreibt der DBV. Die deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft exportierte 2013 Nahrungs- und Genussmittel im Wert von 1,6 Milliarden Euro nach Russland, 14 Prozent weniger als 2012. Russland ist damit nach der Schweiz und neben den USA bisher das zweit-wichtigste Abnehmerland im Agrarexport außerhalb der EU. Dreiviertel des deutschen Agrarhandels gehen in die EU. Wichtigste deutsche Agrarexportgüter nach Russland sind Schweinefleisch, Backwaren, Käse und Kakaoprodukte. Andere Produkte wie Obst und Gemüse sowie Geflügel- und Rindfleisch haben im deutschen Export nach Russland kaum Bedeutung.