Ottawa / CA. (eb) Andere Länder, ähnliche Sorgen: Angesichts der galoppierenden Lebensmittelpreise zeigen neuere Untersuchungen der Mintel Marktforschung Kanada, dass die Verbraucher die »Schuld« dafür eindeutig bei den Lebensmittelhändlern und -herstellern sehen. Erstaunliche 83 Prozent der kanadischen Kunden sind der Meinung, dass Lebensmittelhändler und -hersteller die Inflation als Vorwand für Preiserhöhungen nutzen. Dies geschieht in einer Zeit, in der die Kanadier den Druck spüren: 59 Prozent wollen mehr denn je darauf achten, wie viel sie für Lebensmittel ausgeben und ihre Ausgaben begrenzen.
Galoppierende Preise führen zu einem tiefen Gefühl der Ungerechtigkeit
Die steigenden Preise wirken sich nicht nur finanziell, sondern auch auf das seelische Wohlbefinden der Leute aus. 73 Prozent der Käufer geben an, dass die Lebensmittelpreise für sie zusätzlichen Stress bedeuten – was die Notwendigkeit unterstreicht, dass sich Handel und Hersteller damit befassen.
Darüber hinaus betrifft die emotionale Not der Kanadier nicht nur sich selbst, sondern auch andere. Fast alle kanadischen Verbraucher (94 Prozent) denken, dass der steile Anstieg der Kosten vor allem für Menschen mit geringerem Einkommen ungerecht ist. Wie sehr die steigenden Preise die Verbraucher belasten, zeigt die Tatsache, dass sich 76 Prozent von ihnen durch die Tatsache »gefangen« fühlen, keine andere Wahl zu haben, als die steigenden Lebensmittelpreise zu akzeptieren, egal wie sehr sie galoppieren.
Joel Gregoire von Mintel Reports Kanada: »In den Köpfen der Verbraucher nutzen Einzelhändler und Lebensmittelhersteller die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind, zu ihrem Vorteil, was zum Begriff »Gierflation« geführt hat. Bei der Bekämpfung der Inflation geht es nicht nur um steigende Preise, sondern auch darum, den Verbrauchern gegenüber Mitgefühl zu zeigen und zu verstehen, dass viele von ihnen mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass der Preisgalopp in diesem Ausmaß anhält, müssen Lebensmittelhändler und -hersteller den Schaden erkennen, den er dem Ansehen der Branche zufügt. Marken, die vermitteln können, dass sie Maßnahmen ergreifen, um transparent zu sein und »auf der Seite der Verbraucher« zu stehen, wenn es darum geht, Geld zu sparen, können die Wahrnehmung der Marke sowohl kurzfristig als auch darüber hinaus stärken.«
Inflation beeinträchtigt die Fähigkeit, sich gesund zu ernähren
Eine Untersuchung von Mintel zeigt, dass der Anstieg der Lebensmittelpreise vielen Kanadiern eine gesunde Ernährung erschwert hat. Drei Viertel der Käufer (76 Prozent) sind der Meinung, dass die rasant steigenden Preise ihre Fähigkeit, sich gesund zu ernähren, beeinträchtigt hat. Die Auswirkungen der Lebensmittelinflation wirken sich auch drauf aus, wie die Menschen einkaufen, ihre Mahlzeiten planen und essen. 74 Prozent geben an, dass sie ihre Mahlzeiten mehr im Voraus planen, um keine unnötigen Zutaten zu kaufen, und 54 Prozent geben an, dass sie Einkaufslisten erstellen, um (a) bei Lebensmitteln zu sparen und (b) möglichst wenigen Impulskäufen zu erliegen. Zudem geben 68 Prozent der Kanadier an, dass sie die Menge der gekauften Lebensmittel reduzieren, um ihre Kosten zu senken.
Gregoire: »Angesichts der weiter steigenden Lebensmittelinflation haben viele Kanadier Schwierigkeiten, sich gesund zu ernähren. Viele suchen nach Möglichkeiten, ihre Ausgaben in den Lebensmittelgeschäften zu senken, indem sie zum Beispiel auf Eigenmarken umsteigen oder sogar den Ort wechseln, an dem sie einkaufen. Die Art und Weise, wie Marken und Einzelhändler Preiserhöhungen kommunizieren, ist wichtig. Transparenz und Einfühlungsvermögen sind wichtig, wenn es darum geht, die Sorgen der Kunden über steigende Preise zu zerstreuen. Es ist auch wichtig, dass Kunden nicht das Gefühl haben, Handel und Hersteller wären in Zeiten der Inflation nicht authentisch (Foto: pixabay.com).
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