Samstag, 27. Juli 2024
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Lebensmittel: Nachhaltiges hat hohes Käuferpotenzial

Berlin. (bve) Das Marketingforum der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) beschäftigte sich unlängst mit der Bedeutung von Nachhaltigkeit bei der Kaufentscheidung für Lebensmittel. Gerhard Berssenbrügge, Vorstandsvorsitzender der Nestlé Deutschland AG, begrüßte die Teilnehmer des Forums als Gastgeber in Frankfurt und wies darauf hin, dass jedes Unternehmen seinen Teil der Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen müsse. Die Lebensmittelindustrie in Deutschland leiste mit ihren qualitativ hervorragenden und preis-werten Produkten bereits heute einen hohen Beitrag für den Wohlstand des Landes und werde auch weiter dafür arbeiten.

Gerade in der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage setzt der Handel wieder sehr stark auf das Verkaufsargument Preis. Es stellt sich also die Frage, wollen die Konsumenten Nachhaltigkeit zum Nulltarif oder sind sie bereit für nachhaltig erzeugte Produkte mehr zu zahlen?

Regina Schmidt von den Roland Berger Strategy Consultants stellt dazu fest: «CSR ist für Konsumenten kein Randthema, je nach Konsumententyp ist die Relevanz allerdings unterschiedlich». In einer gemeinsam mit der GfK erstellten Studie wurde das Käuferpotenzial für nachhaltige Produkte auf rund 16 Millionen Haushalte mit Marktvolumen auf rund 50 Milliarden Euro geschätzt. Die Umsetzung wird je nach Unternehmen unterschiedlich ausfallen. Dabei ist aber entscheidend, dass CSR ein integraler Bestandteil des Kerngeschäfts wird. Konkrete Ansätze liegen im Bereich gesunder Ernährung, Klimaschutz und ethischer Normen, wie vielfältige Beispiele aus dem In- und Ausland deutlich machen.

Auch für Cornelia Kuntze von der Edelman GmbH ist «CSR keine Marketingwelle, sondern ein globaler Meta-Trend, an dem Markenartikler nicht vorbei gehen können». Gerade in wirtschaftlichen Krisenzeiten verliere «Gutes tun» nicht an Bedeutung, sondern stelle als Differenzierungsstrategie für Marken einen Weg zu höherer Markentreue dar. Aus einer aktuellen Edelman-Studie geht hervor, dass zwei Drittel der Konsumenten einen pragmatischen Ansatz haben. Sie wollen zwar selbst gerne etwas Gutes tun, akzeptieren es aber auch gerne, wenn ihnen Marken dabei helfen.

Das Konferenzprogramm für Marketing-Verantwortliche in der Ernährungsindustrie wurde ergänzt durch Vorträge zur Nestlé-Studie «So isst Deutschland» und einen aktuellen Blick auf den Lebensmittelmarkt aus der Perspektive des Gfk-Haushaltspanels.